Mehrgattungshybriden

 

“Cambria“ ist die häufigste Bezeichnung für die Orchideen-Hybriden aus der Gruppe der Oncidiae, welche man Im Handel antrifft,. Die Gruppe der Oncidien umfasst ca. 67 Gattungen.

Der Name einer gelungenen Kreuzung aus dem Jahre 1931, welche in England gemacht wurde, wird von den Händlern missbraucht und wird gleich für alle ähnlich aussehenden verwendet.

Eine Verallgemeinerung  sagt aber nicht aus wer die  Eltern von den gelungenen Kindern sind.

Deshalb geben die Fachleute den Mergattungshybriden eigene Namen anstelle der Gattungsnamen.

 

             Vuylstekeara      =  ( Odontoglossum x Chochlioda x Miltonia )

             Burrageara         =  (Cochlioda x Miltonia x Odontoglossum x Oncidium )

 

   

       

   
            Burrageara "Nelly Isler"                    Vuylstekeara Hybride    
     

Kennt man nun die Gattungen weiss ein Fachmann welche Eigenschaften diese vererben und somit auch schon einiges über deren Pflege.

 

Als Beispiel: Oncidien mögen es warm und müssen gut abtrocknen. Die Blütenrispen sind in der Regel verzweigt.

                      Miltonia, Odontoglossum und Chochlioda mögen es kühler und feucht.

                      Die Blütenrispen sind in der Regel nicht verzweigt.

 

 
   
                        Oncidium                              Odontoglossum    
     

Daraus lässt sich schliessen, das Mergattungshybriden welche verzweigte Rispen haben sich für die warme trockene Wohnung besser eignen, da die Gene von den Oncidien stärker sind in der Vererbung. Vuylstekeara sind also für die Wohnung weniger geeignet wie eine Burrageara.

 

 
     
Die Gruppe der Oncidien gehört in eine andere Wuchsform Gruppe ( Sympodial ) als die bekannte Phalaenopsis ( Monopodial ). Sie wachsen eher seitwärts und die Triebe verzweigen sich. Schon nach kurzer Zeit wachsen sie so aus dem Topf heraus.  
     

Mehrgattungshybriden blühen nur einmal aus demselben Trieb. Nach dem Verblühen wachsen 1 -4 Neutriebe, welche nach dem Ausreifen des Bulben ( Speicher ) wieder blühfähig sind. Mit dem Wachsen des Neutriebes sterben die alten Wurzeln oftmals ab und die neuen Wurzeln wachsen gleichzeitig mit dem Neutrieb. Nur wollen die neuen Wurzeln nicht zu den absterbenden und toten Wurzeln. Bleibt ihnen keine andere Wahl sterben die frischen Wurzeln ab und verkümmern. Die alten Wurzeln sind tot die neuen verkümmert. Die Pflanze kann so kein Wasser mehr aufnehmen,welches sie aber dringend benötigt um alle Zellen des geplanten Neutriebes zu füllen. So entstehen Wachstumsstockungen ( Ziehharmonika - Wuchs genannt )welche nicht mehr zu korrigieren sind. Ist dies schon geschehen, wird erst nach dem Umtopfen der nächste Trieb wieder ein gesundes Wachstum aufweisen.

Damit dies alles nicht geschieht wird die Pflanze nach dem Blühen umgetopft, damit die Wurzeln in ein frisches Terrain vordringen können.

Das Substrat sollte aus einem Gemisch von grober Pinienrinde und etwas feuchtigkeits- speicherndem( z.B. Schaumstoff ) bestehen.

 

 
     
Das Umtopfen einer Miltonia Hybride:  ( Bilder Nr.0246-0261 )    
     
Pflanze  mit Ziehharmonika –Wuchs

 

   
Die Pflanze kommt aus dem Topf man sieht bereits die schlechten Wurzeln.    
Die Hüllblätter über den Neutrieben werden entfernt damit die Neuen Wurzel ungehindert in das frische Substrat wachsen können.    
Alte verdorrte Blütenrispen werden möglichst weit zurück geschnitten.    
Mehrgattungshybriden kann man wenn sie gross genug sind teilen. Ein Stück sollte aber mindestens 3 Bulben besitzen.    
 Alte faule Wurzeln werden entfernt. Somit ist die Pflanze gesäubert.    
Wir wählen einen nicht zu grossen Topf aus, halten die Pflanze hinein und füllen mit einem lockeren Orchideen-Substrat auf.    
Achtung! Nicht zu tief setzen. Die Wurzelansätze sollte man nach dem eintopfen noch sehen.    
Die Pflanze braucht einen guten halt, damit sie gut anwachsen kann. 2-3 Bambusstecken sind dabei sehr hilfreiche Stützen.    
Die Pflanzen werden die ersten 5 Tage nicht gegossen. Das Substrat sollte aber beim eintopfen Handfeucht sein. Die Pflanze wird etwas kühler gestellt ( 14 – 16 Grad ) und täglich, am besten am Abend, fein mit Regenwasser besprüht. Bis die Pflanze durchwurzelt ist, giesst man sehr vorsichtig. Zu nass verursacht ein faulen der noch vorhandenen Wurzel.

 

 
Das Umtopfen einer Vuylstekeara Hybride:    
       
Pflanze ist soeben verblüht und sieht eigentlich noch ganz gesund aus.    
Aus dem Topf sehen wir das alle Wurzeln faul sind.    
Alle faulen Wurzeln werden mit der Schere entfernt. Die Augen unter den Hüllblättern werden freigelegt.    
Der neue Topf ist kleiner geworden da keine Wurzeln mehr vorhanden sind. Die Pflanze würde ohne Halt der Bambusstäbe keinen Halt haben. Die Augen der Neutriebe und die Wurzelansätze sind sichtbar über dem Substrat.    
       
„Gut gebettet ist halb geschlafen“